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Kontakt

Als Mitglieder des Betroffenenbeirats Mainz sind wir bereit mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, wenn Sie von sexualisierter Gewalt in der Katholischen Kirche betroffen sind, sei es Sie selbst oder als Angehörige/r.

Sie können sich telefonisch an uns wenden oder über unsere gemeinsame Mail-Adresse: kontakt@betroffenenbeirat-mainz.de
Dr. Christoph Göttlicher

Dr. Christoph Göttlicher

Motivation Mitarbeit Beirat, Bistum-übergreifender Fall von sexuellem Missbrauch, Betroffener

Kurz zu meinem Hintergrund: Ich habe zwei Kinder adoptiert, 1 Kind erst zur Pflege und dann adoptiert. Seit vielen Jahren bin ich als Führungskraft international und industriell unterwegs. Ich beschäftigt mich mit Entwicklungssystematiken vom Individuum bis hin zu Gesellschaft und Religionen und Staatensystemen, lebe und leite beruflich Veränderung und Transformationen von Organisationen im Kleinen wie im Großen. Ich war über 35 Jahre stark aktiv in und für Kirche, das ist heute anders …

Im Grunde gibt es zwei Gründe für die Motivation, im unabhängigen Beirat des Bistums Mainz meinen Beitrag zu leisten:

1. Alle Diskussionen und Gespräche rund um Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche wie auch privat zeigen mir, dass immer noch nicht verstanden ist, was die Auswirkung eines Missbrauches in Kindheit oder Jugend bedeutet im Erwachsenenalter. Oft herrscht sogar ein totales Unverständnis bis hin zur Ablehnung. Hier würde ich gerne einen Beitrag leisten.

2. Auch wenn ich momentan durch das Auftreten der Missbrauchsfolgen und der seit Jahren andauernden Therapie eher einen Bogen um Kirchengebäude und Kirche mache, ist mir eine Institution Kirche sehr sehr wichtig. Ich sehe, dass in der heutigen, schnellen und immer komplexer werdenden Welt Menschen einen starken Anker benötigen. Nur kann Kirche das nicht sein, wie sie war und heute noch ist. Das Phänomen Missbrauch ist in meinen Augen nur das Symptom für ein grundlegend falsches Verständnis von Kirche in der Nachfolge Jesu Christi. Mein eigener Fall hat mir aufgezeigt, dass Strukturen fundamental unstimmig sind: Z.B. der in meinem Fall angezeigte Priester wurde über mindestens drei Bistümer verschoben und war bis 2017 aktiv mit Jugend befasst. Ich habe das aufgezeigt und musste feststellen, wie wenig Bistümer interessiert sind, wie wenig sie zusammenarbeiten und Falschinformationen haben. Hier würde ich wie auch immer einen Beitrag leisten zu besserer Kirche, die Menschen helfen und dienen kann.

Prof. Dr. Lucia Scherzberg

Prof. Dr. Lucia Scherzberg

Motivation

Ich möchte dazu beitragen, dass Mädchen und Frauen als Betroffene stärker wahrgenommen werden. Ein weiteres wichtiges Thema ist für mich die Erinnerungskultur. Um nur einen Punkt zu nennen: Ehrungen von Tätern müssen rückgängig gemacht werden und dürfen in Zukunft nicht mehr erfolgen.

Als Vertreterin des Betroffenenbeirats bin ich Mitglied in der Unabhängigen Aufarbeitungskommission des Bistums.

Bis 2023 war ich als Theologieprofessorin tätig und bin jetzt im Ruhestand. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit lag auf der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Bezug auf die katholische Theologie. Ich sehe hier viele Parallelen zum Prozess der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche.

Horst Döbert

Horst Döbert

Motivation: Warum arbeite ich im Betroffenenbeirat des Bistums Mainz?

Mein Name ist Horst Döbert, geb. am 11.03.1948. Mein Missbrauch ist in den Jahren 1957 und 1958 geschehen.

Heute bin ich aber in diesem Beirat, nicht um meine Geschichte zu erzählen, sondern um mit zu helfen, solch furchtbare Erlebnisse Kindern und Jugendlichen zu ersparen. Ich sehe meine Aufgabe in erster Linie darin, präventiv zu arbeiten mit der Institution Kirche und dennoch meine absolute Unabhängigkeit zu bewahren.

Meine Arbeit erstreckt sich jetzt auch auf die UAK (Unabhängige Aufarbeitungskommission), die vom Bistum eingesetzt ist und hier auch sehr eng mit dem Betroffenenbeirat zusammenarbeitet. Wir im Beirat, haben uns zur Aufgabe gemacht, für alle Betroffenen, Ansprechpartner zu sein, für die, die schon im Prozess sind und für die, die jetzt erst den Mut finden sich zu melden.

Es liegt immer an uns selbst, wo unsere Grenzen sind und ob wir diese verschieben möchten, um uns auch selbst Hilfe für das Erlebte zu holen. Wir sind immer da, wenn Sie unsere Hilfe brauchen.
 
Den Betroffenen eine Stimme zu geben, gegen alle Widerlichkeiten der Bürokratie zu kämpfen, Wege aufzeignen, die wir gerne mit Ihnen gehen möchten, Rechte einfordern, Kontakte herstellen, aber das Wichtigste:

Was brauchen Sie und was möchten Sie, denn das alleine ist Ihre Entscheidung.

Harald Schwarzer

Harald Schwarzer

Motivation: Warum arbeite ich als Mißbrauchsopfer im Betroffenenbeirat des Bistum Mainz mit?

Die Erklärung ist ganz einfach.

Der verstorbene Kardinal Rauber war während seiner Zeit als Kaplan in Nidda mein Religionslehrer und Beichtvater. Ich habe häufig bei ihm gebeichtet und während der Beichte von meinem Missbrauch erzählt und ihn auch in Rom während seiner Kardinalausbildungszeit (Ostern 1967) besucht. Wir hatten auch eine Papstaudienz in Rom, wo das Thema Missbrauch angesprochen wurde.

Später war er dann im Bistum Siros (Griechenland) tätig und hat mich gebeten, die Priester auf Kreta (3 Polen auf über 380km Entfernung auf Kreta) zu unterstützen. Ich war bereits auf Kreta als Luftwaffensoldat und mit dem damaligen Verteidigungsminister Helmut Schmidt per "Du", denn ich war sein Wanderführer in der Samariaschlucht und auf vielen anderen Wanderwegen Kretas. Auch war ich ausgebildeter "Wortgottesdienstleiter" und Kommunionhelfer in unsrer Kirche. Und somit hatte ich auch in Gesprächen mit Einheimischen Kontakt zu Missbrauchsopfern (und habe diese beraten) vor Ort (Kreta, Naxos, Paros, Siros und Athen).

Bis zum heutigen Tag will ich alles Erdenkliche tun, um Missbrauchsopfern zu helfen!

Deshalb meine Bitte: "RUFEN SIE MICH AN" - wenn ich helfen und zuhören kann!!!

zur Person: 

Berufsbezeichnung: ehem. Geschäftsführer und Mibegründer von Sparkassen Reisen, Wetterau und Vogelsberg